Zeitschrift EE

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2008-01: Erneuerbare Wärme und Kälte 2030

Nachhaltige Gebäude

Abbildung 1: Die vier Häuser der klima :aktiv Wohnhausanlage Trofaiach (Quelle: Walter Bierbauer)

Am 26. September 2007 eröffnete die Gemeinnützige Industrie- Wohnungsaktiengesellschaft GIWOG die erste klima:aktiv Wohnhausanlage in der Steiermark.

Eröffnung der ersten klima:aktiv Wohnhausanlage in der Steiermark

Von Elisabeth Koschar *

Die mit der klima:aktiv haus Plakette ausgezeichnete Wohnhausanlage in der Bergmanngasse 32 bis 38 wurde von GIWOG – Vorstandsvorsitzendem Dr. Georg Pilarz vorgestellt und vom Trofaiacher Bürgermeister Dir. August Wagner und Wohnbaulandesrat Johann Seitinger mit der Schlüsselübergabe an die neuen Bewohner feierlich eröffnet.
Die neue Wohnhausanlage in Trofaiach entspricht den umfassenden klima:aktiv haus Kriterien und bietet somit ihren neuen Bewohnerinnen und Bewohnern Lebensqualität auf höchstem Niveau.
Durch den Einbau einer kontrollierten Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung in jedem Wohnraum wird nicht nur die Wohnqualität erheblich verbessert, sie bringt auch eine Einsparung von 44% an Energieverbrauch und führt somit zu einer Reduzierung der jährlichen Heizkosten um knapp 200 € pro Haushalt. Auch die solarunterstützte Warmwasser- und Heizungsanlage bewirkt durch die kostenlose Abdeckung von mehr als 60% des jährlichen Energiebedarfs zur Warmwassererzeugung bzw. über 15% des gesamten Energiebedarfs für Warmwasser und Raumheizung eine deutliche Kostenreduktion für die Wärmebereitstellung. Dank der Verwendung eines zentralen Heizungspuffers, der Wärmeverteilung über ein Zwei-Leiter-Netz und dem Einsatz von dezentralen Wärmeübergabestationen pro Wohnung wird eine bedarfsgerechte, ununterbrochene, individuell regelbare Wärmeverteilung und Warmwasserbereitstellung gewährleistet, sowie eine exakte Zuordnung des Wärmeverbrauchs für jede Wohnung sichergestellt. Die nachgewiesene luftdichte und wärmebrückenarme Ausführung der Häuser und das optimale Zusammenspiel zwischen den bautechnischen und gebäudetechnischen Eigenschaften des Wohngebäudes bewirken ein behagliches Innenraumklima.
Aufgrund dieser energetischen Optimierungsmaßnahmen unterschreiten die Energie-kennzahlen der Wohnhäuser den in der Richtlinie der ökologischen Wohnbauförderung des Landes Steiermark vorgegebenen Mindeststandard für den Neubau um über 60%.

Winter- und sommertauglich

Die GIWOG hat sich als Kooperationspartner des klima:aktiv haus Programms gegen den Einbau HFKW- (teilhalogenierte Fluor-Kohlenwasserstoff) hältiger Dämmmaterialien und PVC hältiger Rohre, Folien und Fußbodenbeläge entschieden. Abgerundet wird das ökologische Profil der Anlage von der regionalen Verfügbarkeit und der hochgradigen Recyclierbarkeit der in Holzständerkonstruktion errichteten tragenden Wände, der Geschoßdecken aus Brettsperrholzplatten sowie der geschraubten Holzfassade. Die neuen klima:aktiv Häuser sind außerdem sommertauglich ausgeführt, das heißt es sind keine Raumkühlgeräte notwendig, um in den Sommermonaten den hohen thermischen Komfort durchgehend genießen zu können. Durch den Einbau von Wasserspararmaturen wird eine Reduktion der Trink- und auch der Warmwassermenge erreicht.
Nicht zuletzt zeichnet die Wohnhausanlage eine qualitativ hochwertige Planung und Ausführung aus, die zeigt, dass höchste Qualität und sozialer Wohnbau durchaus vereinbar sind. Die ausgezeichnete Infrastruktur durch die unmittelbare Nähe zum Trofaiacher Ortszentrum, zu Lebensmittelgeschäften, Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, Apotheken und Banken in einem Umkreis von maximal 1,5 km, die auch bequem und sicher über Radwege erreichbar sind, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der Wohnanlage, die sich mitten im grünen Wohngebiet Trofaiach West befindet. Die vier Wohnobjekte umfassen je sechs Wohneinheiten mit Carports und einem gemeinsamen Kinderspielplatz.

klima:aktiv Haus

Das Programm klima:aktiv haus ist Teil der österreichweiten Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums, welche in den Bereichen Wohnen / Bauen, erneuerbare Energieträger, Verkehr und Gemeinden auf eine Reduktion der treibhausrelevanten Emissionen zielt. Im Rahmen des klima:aktiv haus Programms, welches sich dem Neubau von Wohngebäuden widmet, wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog erarbeitet. Anhand dieses Kataloges wird die ökologische Qualität geplanter bzw. errichteter Wohngebäude dokumentiert und bewertet. Je nach Gebäudeeigenschaften erhält das Gebäude das Label klima:aktiv haus oder klima:aktiv passivhaus.
Das klima:aktiv haus Programmmanagement hat sich vor allem zum Ziel gesetzt, dass bis 2009 20 % der neu errichteten Wohnungen dem klima:aktiv haus Standard entsprechen und dass die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung im mehrgeschossigen Wohnbau und im Fertighausbau eine Verbreitungsdichte von 25 % erreicht. Schwerpunkte der Aktivitäten im Rahmen des Programms klima:aktiv haus liegen einerseits in der unterstützenden PR- und Öffentlichkeitsarbeit zum klima:aktiv haus , wie zum Beispiel der Teilnahme an Fachkongressen oder Messen, andererseits in einer Österreichweiten Weiterbildungsoffensive für Fachleute der Planungs- und Bauwirtschaft durch die Organisation von Tagungen und Partnerveranstaltungen unter anderem auch in Kooperation mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut, der green academy oder der Donau-Universität Krems.

Abbildung 2: Akteure und Ehrengäste bei der Festveranstaltung
v.l.n.r.: Bgm. Dir. August Wagner; Dr. Georg Pilarz, Vorstandvorsitzender der GIWOG; DI (FH) Elisabeth Koschar, klima:aktiv haus Regionalpartner AEE INTEC; Wohnbaulandesrat Johann Seitinger)

Informationsmöglichkeit für interessierte Bauträger:

Steirischer Regionalpartner des klima:aktiv haus Programms, welches federführend von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik geleitet wird, ist die AEE INTEC in Gleisdorf. Auf der Website des klima:aktivhaus www.klimaaktivhaus.at erhalten Sie umfassende Informationen über das Programm, Veranstaltungen, Partner und Anbieter oder die klima:aktiv haus Kriterien.

Weitere Informationen
Erhalten Sie beim klima:aktiv haus Regionalpartner, AEE INTEC in Gleisdorf, DI (FH) Elisabeth Koschar, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [^]

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