Zeitschrift EE

 erneuerbare energie: 2.2021

Österreichs größte Solarthermie-Anlage

Die Kärntner Elektrizitätsgesellschaft Kelag betreibt in der Stadtgemeinde Friesach ein Biomasseheizwerk sowie das dazugehörige Fernwärmenetz. Neben zahlreichen mehrgeschoßigen Wohnbauten, Einfamilienhäusern und Gewerbebetrieben ist der Hauptwärmeabnehmer das Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach.

Seit kurzem wird das Heizwerk durch Österreichs größte Solarthermie-Anlage unterstützt. Die geplante jährliche Energieproduktion von 2.500 MWh entspricht in etwa einem solaren Deckungsanteil von 15 Prozent der gesamten Netzeinspeisung und wird den Biomasseverbrauch des Heizwerkes vor allem im Sommerhalbjahr beträchtlich senken. Durch die SolarthermieAnlage können von nun an jedes Jahr rund 600 Tonnen Hackschnitzel eingespart werden.

Das 5.750 Quadratmeter große Kollektorfeld besteht aus 436 Großflächenkollektoren mit einer Spitzenleistung von 4 MW. In einem Technikcontainer befinden sich Pumpen, Wärmetauscher und Steuerungseinrichtungen. Eine 30-kWp-Photovoltaikanlage garantiert den CO2-neutralen Betrieb dieser Komponenten.

Die Solarwärme wird über eine 1.100 Meter lange Fernwärmeleitung zum Wärmespeicher transportiert, der sich neben dem Heizwerk befindet. Der 1.000 Kubikmeter große Wärmespeicher wird drucklos betrieben (Maximaltemperatur bis zu 95°C). Im Sommer hat er die Aufgabe die Solarwärme zwischenzuspeichern, im Winter sorgt er durch seine enorme Speicherkapazität von über 40 MWh (bezogen auf eine Netzrücklauftemperatur von 60°C) für den Ausgleich von verbrauchsbedingten Abnahmeschwankungen.

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