Zeitschrift EE

erneuerbare energie: 1.2021

Erneuerbare Energien können Handelsbilanzdefizit beseitigen

Das österreichische Außenhandelsbilanzdefizit für 2018 beträgt nach den aktuellen Veröffentlichungen der Statistik Austria 5,7 Mrd. Euro. Zu diesem Defizit tragen maßgeblich Energieimporte von 12,8 Milliarden Euro bei. Daraus ergibt sich, dass eine Reduktion der Energieimporte auf rund die Hälfte Österreich eine positive Handelsbilanz bescheren würde. Voraussetzung dafür sind wirksame Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz und beim raschen Ausbau erneuerbarer Energien. „Die vorliegenden Zahlen zur Handelsbilanz für 2018 müssen eine starke Motivation für die Regierung und speziell den Finanzminister sein, die Energiewende kraftvoll zu unterstützen. Österreich ohne Handelsbilanzdefizit sollte ein großes politisches Ziel sein, um wieder die Triple-A-Bonität zu erreichen“, fordern die VertreterInnen des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich, hervor.

Der Dachverband hat vor kurzem einen Energie- und Klimaplan für Österreich vorgestellt. Der darin vorgezeichnete Weg, mit 60 Prozent erneuerbaren Energien, würde bis 2030 eine fast gänzliche Beseitigung des österreichischen Außenhandelsdefizits erreichen. Es ist zu erwarten, dass eine Forcierung des Umbaus des Energiesystems den heimischen Unternehmen, die auf erneuerbare Energien spezialisiert sind, neue Exportchancen eröffnen könnte, was noch mehr zur Verringerung des Handelsbilanzdefizits beitragen würde.

Ein Umstieg auf erneuerbare Energien ist für Österreich eine „Dreifachmühle“: Einerseits wird die Handelsbilanz gedreht und die Abhängigkeit von unzuverlässigen Märkten für fossile Energien beendet. Andererseits wird der Umstieg auf saubere Energien den notwendigen Fortschritt beim Klimaschutz bringen. Drittens wird durch eine Investitionsoffensive in Effizienz und erneuerbare Energien ein Innovations- und Konjunkturmotor angeworfen. „Jetzt nicht konsequent und rasch die dringend notwendigen Maßnahmen zur Energiewende zu setzen, hieße, enorme wirtschaftliche Chancen liegen zu lassen und der generationenpolitischen Verantwortung nicht nachzukommen“, so die EEÖ-VertreterInnen.

Top of page