Erneuerbare Energiegemeinschaften sind der Schlüssel zur Energieautonomie!
Text: Heidi Rest-Hinterseer, Vorstand AEE eGen und AEE Salzburg
Österreich baut an einem Energiesystem, das nachhaltig und sicher aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt, wettbewerbsfähig durch Innovation ist und bezahlbar für alle bleibt. Zentral ist dabei, dass Österreich die Emissionen von Treibhausgasen bis 2030 um 36 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren muss.
Abbildung. Quelle: BMNT, Michael Fuchs
Mit der österreichischen Klima- und Energiestrategie #mission2030 hat man sich national ehrgeizige Ziele gesetzt. Es gilt, den Gesamtanteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 45 bis 50 Prozent am Bruttoendenergieverbrauch zu erhöhen und im Strombereich das Ziel mit 100 Prozent bilanziellem erneuerbaren Anteil am elektrischen Gesamtverbrauch im Jahr 2030 zu erreichen. Eine konsequente Verfolgung des 100-Prozent-Ziels birgt dabei enorme Chancen und Herausforderungen.
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Aufbauend auf dem Ökostromgesetz 2012 (ÖSG 2012), wird das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz das System weiter in Richtung Demokratisierung der Energieerzeugung entwickeln. Neben der Sektorkoppelung werden die Einbindung von Speichertechnologien und die Beteiligung der Bevölkerung besonders wichtig sein.
Die Erneuerbaren-Energiegemeinschaften stellen eine Fortsetzung der Liberalisierung der Energieversorgung dar. War es im ersten Schritt die Entflechtung von Produktion, Vertrieb und Verteilung (Netze), folgt nun der nächste Schritt mit der Installation von vielen Mikronetzen, die eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten. Gemeinden in Salzburg, die gerade Sanierungen oder Neubauten von Feuerwehrgebäuden, Recycling- oder Abfallhöfen und Schulgebäuden planen, vergeben Aufträge an uns, die AEE eGen bzw. AEE Salzburg, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Fossile Energieträger sollen aus Gemeindegebäuden verbannt werden. Und eine Kombination von Carsharing-Modellen mit Elektromobilität ist naheliegend, wenn die Gemeinde selbst Sonnenstrom produziert und/oder Abnehmerin von lokaler Wasserkraftproduktion wird. Mit der Einbeziehung von vielen regionalen Produzenten in die lokale und regionale Versorgung von Energiekunden kann auch hier eine stark regionalisierte Energieversorgung mit den jeweils am Ort vorhandenen Energiequellen gelingen.