Wachstumsboom bei Photovoltaik
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit einem Boom der Photovoltaik in den kommenden fünf Jahren. Weltweit soll die installierte Solarstromleistung um 720 Gigawatt (GW) anwachsen.
Das geht aus dem Marktbericht „Renewables 2019“ hervor, den die IEA Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte. Demnach rechnet die Agentur damit, dass die gesamten erneuerbare Stromkapazitäten der Welt bis 2024 um 50 Prozent wachsen werden. Das sei ein Anstieg um 1.200 Gigawatt – so viel wie die gesamte installierte Stromerzeugungsleistung der USA. Rund 60 Prozent davon entfalle auf die Photovoltaik.
"Erneuerbare Energien sind bereits die zweitgrößte Stromquelle der Welt, aber ihr Einsatz muss noch beschleunigt werden, wenn wir langfristige Ziele in den Bereichen Klima, Luftqualität und Energiezugang erreichen wollen“, mahnt Fatih Birol, der Exekutivdirektor der IEA.
Dezentrale Photovoltaik werde dem Bericht zufolge etwa die Hälfte des Wachstums des SolarPV-Marktes bis 2024 ausmachen. Für drei Viertel der Neuinstallationen würden kommerzielle und industrielle Nachfrager verantwortlich sein. Zugleich werde sich die Zahl der privaten Solardachsysteme bis 2024 auf rund 100 Millionen mehr als verdoppeln.
Die Kosten für die Stromerzeugung aus dezentralen Solar-PV-Systemen liegen in den meisten Ländern laut IEA bereits unter den Haushalts-Strompreisen. Die IEA prognostiziert, dass diese Kosten bis 2024 um weitere 15 bis 35 Prozent sinken werden. Wirtschaftswachstum, politische Unterstützung und eine passende Regulierung könnten die weltweit installierte PV-Leistung auf Häuserdächern bis 2024 auf über 600 GW steigen lassen. Das entspreche aber immer noch nur sechs Prozent des Potenzials – bezogen auf die insgesamt verfügbare Dachfläche.
Laut dem Report würde bis 2024 die erneuerbare Wärme um ein Fünftel ausgebaut werden, angetrieben von China, der Europäischen Union, Indien und den USA. Die Sektoren Wärme und Strom würden zunehmend miteinander vernetzt, da der zur Wärmeerzeugung genutzte erneuerbare Strom um mehr als 40 Prozent zunehme. Insgesamt bleibe das Potenzial an erneuerbarer Wärme jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtwärmebedarf werde 2024 voraussichtlich unter zwölf Prozent liegen, was ehrgeizigere Ziele und eine stärkere politische Unterstützung erfordern.