Zeitschrift EE

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2001-02: Photovoltaik

Betriebsergebnisse und Projekte

Weltweit einmalig ist Gleisdorfs "Straße der Solarenergie". Auf einer Rundstrecke von zirka 3,5 Kilometer durch das Stadtgebiet können 80 Solarobjekte besichtigt werden. Die Idee und das Konzept stammen von Walter Schiefer. Diese Straße wurde im Auftrag der Stadtgemeinde Gleisdorf, mit Unterstützung des Landes Steiermark errichtet und es wird die Sonnenenergienutzung nicht nur rein technisch, sondern in einer sehr anschaulichen Form gezeigt.

Gleisdorfs "Straße der Solarenergie"

Von Walter Schiefer*

Die Solarenergie wird in den Bereichen Werbung, Verkehr, Licht, Kommunikation genutzt und zum ersten Male wird die Photovoltaik in einem größeren Umfange im Werbebereich eingesetzt. Alle Solarobjekte werden ausschließlich mit Sonnenstrom betrieben. Auf den einzelnen Plätzen stehen verschiedene Solarleuchten, Solarstelen aus Glas für die Objektbeschreibung und Solarwegweiser (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Die Solarstelen aus Glas für die Objektbeschreibung "Straße der Solarenergie" leuchten am Abend (Vorderansicht)

Abbildung 2: Fassaden-Sonnenkraftwerk am Betriebsgebäude der Feistritzwerke Steweag GmbH in Gleisdorf. Das Bürogebäude ist zu 100% mit Sonnenstrom versorgt.

Die "Straße der Solarenergie" beginnt am Bahnhof von Gleisdorf, führt über die Gartengasse und die Flurgasse zum Klostergebäude. Vorbei am Rathaus und Heimatmuseum geht der 3,5 Kilometer lange Rundweg über die Sonnenhauptschule bis zur Niedrigenergiehaussiedlung "Sundays". Der Weg führt zurück ins Zentrum zum Solarbaum und Solarbrunnen. Die Straße der Solarenergie mündet letztendlich in der Gartengasse beim Alternativenergiepark der Feistritzwerke Steweag.
"Solar und Verkehr" ist das Motto des Bahnhofplatzes. Hier wird der Zusammenhang zwischen Sonnenenergie, Information, Kunst und Verkehr an einem Infostand mit einem Solardach, Radservice, Infoterminal, Solartankstelle für Elektrofahrzeuge und mit dem Kunstwerk "SolarRad" gezeigt.
In diesem Bereich der Musikschule und des Stadtparks ist der Zusammenhang zwischen solarer Energie und Kunst dargestellt. Ein kunstvoll gestaltetes Solarklavier mit Photovoltaikanlage ist am Musikschulgebäude montiert. An dem dort stehenden Infoterminal kann man die Musik hören, die das Klavier spielt. Es steht auch ein Heliostat dort, das ist ein großer Spiegel, der das Sonnenlicht immer auf die Photovoltaikanlage lenkt. Überragt wird der Platz von einer solaren Straßenleuchte, bei der die Photovoltaikmodule die Form einer Sonnenblume bilden.
"Solarenergie und Architektur" kann man an der Stadthalle bewundern. Nicht allein die kontrastreiche Architektur (Stahl-Glaskonstruktion als Zubau am alten Denkmal geschützten Klostergebäude) ist hier beeindruckend, sondern auch die Energieversorgung des Gebäudes. Hightec Energieanlagen mit Luft- und Erdkollektoren sind zuständig für die Heizung, Kühlung und Lüftung des Stadtsaales. Photovoltaikanlagen am Dach und als Beschattungselemente versorgen das Gebäude mit Sonnenstrom.
Das Highlight dieses Platzes und der Straße der Solarenergie ist die Photovoltaik-Sonnenuhr (siehe auch Titelbild dieses Artikels, Anm.). Sie wird mit Sonnenstrom betrieben und zeigt zwischen 6 und 18.00 Uhr die Zeit an. An vier Bildschirmen in der Anzeigetafel kann man in der Nacht die Zeit ablesen. Auf diesen Monitoren werden während des Tages immer wieder Impressionen mit Musikuntermalung gezeigt, Besucher erhalten hier auch Veranstaltungshinweise.
Solarcafe, Solarpizza, solargekühlte Getränke bekommt man im ersten österreichischen Solarcafe in Wünschendorf / Gleisdorf. Der Strom dafür kommt von einer Photovoltaikanlage, die auf der Südfassade des Cafehauses montiert ist. Einem breiten Publikum wird somit "kulinarisch" die umweltfreundliche Stromerzeugung mit der Sonne nähergebracht.

 

*) Ing. Walter Schiefer ist Prokurist bie den Feistritzwerken Steweag GmbH in Gleisdorf, www.feistritzwerke.at [^]

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