Zeitschrift EE

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2004-01: Erneuerbare Energien in Österreich

Thema

Bis 1994 war Raps der einzige Rohstoff für die Biodieselerzeugung. Seit 1994 ist es möglich, Altspeiseöl, wie es in Haushalten, Gemeinden und Gastronomiebetrieben anfällt, zu Biodiesel zu verarbeiten. Die Südsteirische Energie- und Eiweißerzeugungsgenossenschaft (SEEG Reg. Gen.m.b.H.) produziert seit 1991 Biodiesel.

Von der Pfanne in den Tank - Altspeiseölverarbeitung zu Biodiesel

Von Karl Totter*

Die Fettsammlung wurde neu entwickelt und organisiert. Mit dem Haushaltssammelküberl, den Sammelcontainern und dem Spezialsammelfahrzeug werden nach nun mehrjähriger Erfahrung ein bedienerfreundliches Gesamtkonzept angeboten. Gemeinden, Abfallwirtschaftsverbände und Gastrobetriebe haben die Möglichkeit, Mitglieder dieser Genossenschaft zu werden.
Mit der neuen Sammellogistik wird das anfallende Altspeiseöl und -fett gesammelt, von der anfallenden Menge von 3 kg/Einwohner und Jahr sind es in Österreich derzeit jedoch nur 1 kg/Einwohner. Für die Verarbeitung zu Biodiesel wird das Altspeiseöl bzw. -fett in mehreren Stufen gereinigt und der Umesterung zugeführt. Nach bestandener Qualitätsprüfung wird der Altspeisemethylester (Biodiesel) zwischengelagert oder je nach Bedarf gleich ausgeliefert.

Die Mitglieder bekommen pro Kilogramm Altspeiseöl 0,85 Liter Biodiesel für den Antrieb ihrer Dieselfahrzeuge rückgeliefert. Ungefähr 100 Gemeinden, Gastrobetriebe, eine Fast-Food-Kette, die Grazer Verkehrsbetriebe und verschiedene Transportunternehmer bedienen sich dieses Energiekreislaufes und fahren mit Biodiesel.

Die Verwertung des Altspeiseöles im Futtertrog bringt viele Nachteile wie Umweltbelastung, Verdrängung von gesundem Futtergetreide durch Abfall, Gesundheitsgefährdung der Menschen und dem Wertschöpfungsverlust für die Region. Durch die Veredlung der Wirtschaftsgüter Raps, Altspeiseöl und Fett zu Biodiesel bleibt die Wertschöpfung in den einzelnen Regionen. Die in Betrieb befindliche Biodieselanlage hat derzeit eine Kapazität von 3.700 Jahrestonnen und ist damit voll ausgelastet. Eine Erweiterung auf insgesamt 14.000 Jahrestonnen Biodiesel ist in Planung und soll im Jahr 2002/2003 realisiert werden.

Für die Altspeiseölverarbeitung zu Biodiesel wurde die SEEG im Februar 2001 unter 1230 Bewerbern aus 83 Ländern der Erde mit dem WORLD ENERGY GLOBE AWARD 2001 1. Preis in der Sparte Verkehr ausgezeichnet.

*) Ök. Rat Karl Totter ist Obmann der SEEG reg.Gen.m.b.H Murek. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.seeg.at [^]

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