Zeitschrift EE

Zurück zu den Beiträgen

2003-04: Nachhaltige Gebäude im Nichtwohnungsbau

Nachhaltige Gebäudenutzung

Die Suche nach einer Heimstätte für den Steirischen Herbst, Styriarte und Graz 2003 führte letztendlich zu jener alten Industrieanlage, die schon bislang als temporäre Spielstätte für verschiedene Veranstaltungen diente.

Die Helmut List Halle

Von Markus Pernthaler*

Durch das Zusammenwirken der drei steirischen Festivals und dem privaten Investor entstand das Profil für einen Veranstaltungsraum mit höchsten akustischen Anforderungen und größtmöglicher Flexibilität. Der Veranstaltungssaal der Helmut List Halle bietet nun maximal 1200 Sitzplätze.

Gestaffelter Baukörper

Die Struktur der bestehenden Stahlkonstruktion aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts bildet den Rahmen für eine räumliche Komposition klar akzentuierter und in die Tiefe gestaffelter Baukörper. Die Leichtigkeit und Transparenz der Stahlfachwerke und Glasfassaden kontrastieren dabei mit den akustisch bedingten, massiven Sichtbetonkonstruktionen. Warmtonige Wandverkleidungen im Foyer und großflächige Vollholzelemente im Veranstaltungsraum schaffen ein der zukünftigen Nutzung entsprechendes Ambiente und verbessern im Zusammenhang mit musikalischen Darbietungen das Schwingungsverhalten und die Klangqualität des zentralen Raumes.
Der mehrschalige Aufbau der Außenwände garantiert die notwendigen physikalischen und bauakustischen Werte, mehrschichtige Boden- und Deckenkonstruktionen verhindern Beeinträchtigungen durch Körperschallwellen, insbesondere von jenen der benachbarten Bahntrasse. Die äußerste gläserne Haut umschließt Veranstaltungsraum und dazu nötige Technik und legt diese für den Betrachter frei.

Photovoltaik-Anlage in der Südfassade

Eine Photovoltaik-Anlage mit transluszenten Solarzellen ist als architektonischer Bestandteil der Fassade Süd im Bereich des Mittelteils der Technikzentrale vorgelagert. Projektiert wurde eine Gesamtfläche von 350 m² Solarzellen mit einer Spitzenleistung von 30-35 kWp. Insgesamt wurden 355 Solarmodule und 11 Strangwechselrichter der Marke Fronius verbaut. Durch diese Anlage wird im Jahr ca. 26.000 kWh elektrische Energie in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.

Anzeige aktueller Werte

Über Großdisplays, welche im Eingangsbereich der Halle situiert sind, werden die aktuellen Werte zur Tageseinstrahlung, Tagesertrag, Gesamtertrag und CO2-Vermeidung angezeigt. Um eine aus funktionaler und kostenmäßiger Sicht optimierte Haustechnik zu gewährleisten, wurde die Errichtung der Anlage von der Firma Ökoplan Umweltdienstleistungen GmbH aus Hartberg in Form eines Contracting-Modells abgewickelt.

 

*) Arch. Dipl.-Ing. Markus Pernthaler ist Architekt in Graz, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.pernthaler.at [^]

Top of page