Zeitschrift EE

Zurück zu den Beiträgen

2009-02

Projektinformationen und Service

Unter der (Qualitäts-) Lupe
Prüfung, Analyse und Verbesserung großer Solaranlagen

Der Einsatz von Solarwärmeanlagen in Österreich zeigte in den vergangenen vier Jahren ein durchschnittliches Marktwachstum von über 18%. Ein zentraler Faktor für dieses beschleunigte Marktwachstum in den letzten Jahren war, dass zunehmend neue Anwendungsbereiche der Solarthermie erschlossen wurden. So konnten Solarenergieanwendungen vor allem im Geschoßwohnbau, im Hotellerie- und Gastgewerbe sowie in anderen potenzialträchtigen Anwendungsbereichen wie Sportanlagen und Pflegeeinrichtungen Fuß fassen.

Diese Entwicklung findet nicht nur in Österreich statt, sondern ist ein europaweit erkennbarer Trend. Um das viel versprechende Marktwachstum bei den beschriebenen neuen Anwendungen beizubehalten bzw. weiter auszubauen, bedarf es einer gesicherten Umsetzung qualitativ hochwertiger Systeme. Diese großen Solarwärmeanlagen erfahren eine äußerst rasante Markteinführung, wodurch die Gefahr besteht, dass Technik und Qualität nicht entsprechend Schritt halten können. Dies würde in weiterer Folge die viel versprechende Marktentwicklung der letzten Jahre stoppen und dem verstärkten Einsatz von Solarwärme zur Deckung des österreichischen Niedertemperaturwärmebedarfs einen empfindlichen Rückschlag versetzen. Um dieser Gefahr entgegen zu wirken, sollte durch das Projekt SOLAREFFIZIENT einheitliche Qualitätsstandards für große Solarwärmeanlagen in den Bereichen Geschoßwohnbau, Hotellerie- und Gastgewerbe, kommunalen Einrichtungen sowie Sportanlagen in Österreich geschaffen werden. Die Weiterentwicklung der Ausbildung zum „Zertifizierten Solarwärmeinstallateur“ bzw. zum „Zertifizierten Solarwärmeplaner“ stellt ein weiteres Ziel des Projekts mit nachhaltiger Wirkung dar.
Im Zuge des Projekts wird eine umfangreiche Erhebung der Qualität von großen Solarwärmeanlagen in Österreich durchgeführt. In vier Bundesländern werden dabei 110 Anlagen einer Vor-Ort-Untersuchung unterzogen, die Daten strukturiert gesammelt und im Hinblick auf qualitätssichernde Faktoren analysiert. Weitere 25 Anlagen werden einer Intensivuntersuchung unterzogen, wobei vorhandene Messdaten einen vertieften Aufschluss über das Betriebsverhalten bringen sollen. Im Anschluss wird ein „neuer Qualitätsstandard“ definiert sowie ein umfassender Qualitätssicherungs-Leitfaden erstellt, der als Arbeitsbehelf für die wesentlichen Akteure bei der Umsetzung von großen Solaranlagen dienen soll. Weiters werden für die Förderstellen der Länder und des Bundes, die Solarindustrie, Dienstleistungsunternehmen im Bereich Planung, Umsetzung und Betrieb sowie für Investoren angepasste Maßnahmenpakete geschnürt, um die Projektergebnisse zur Erhöhung der Anlagenqualität in die Praxis zu überführen.

Weitere Informationen
Ing. Christian Fink (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!),
DI(FH) Johann Breidler (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Top of page