Zeitschrift EE

Praxis-Beispiele für den Einsatz erneuerbarer Energie in Kärnten

Profis für die großen und kleinen Projekte

Die Bürogemeinschaft Erneuerbare Energie mit Sitz in Villach deckt ein breites Spektrum an Dienstleistungen rund um das Thema ab. Hier stellen wir anhand einiger Projekte die Leistungen der Bürogemeinschaft vor.

Neben der großen Erfahrung zeichnet die AEE Kärnten vor allem die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit aus. Es werden immer die Systeme empfohlen und umgesetzt, die in der jeweiligen Situation den größten Erfolg versprechen. Das macht die Bürogemeinschaft zu einem gefragten Ratgeber ebenso für Entscheidungsträger in Energie- und Umweltpolitik wie für praktische Umsetzungen mit Installateuren, dem Baugewerbe und Privatpersonen.

Einmal Hackgut – immer Hackgut

DR. HERMANN EDER aus Arriach: „Wir haben schon 20 Jahren mit Holz-Hackgut geheizt. Mit der neuen Anlage haben wir nun aber einen Quantensprung gemacht. Sie ist sparsam, sauber, zuverlässig und leise im Betrieb. Vielen Dank dem Team der AEE Kärnten und der WSB Haustechnik dafür, dass sie super beraten haben, uns dann alle Förderanträge vorbereitet und den gesamten Umbau erledigt und koordiniert haben. Inklusive Elektriker.“ Zum behaglichen Wohnklima und der günstigen Energiebilanz im Bauernhaus der Familie Eder in Arriach tragen neben der Holzheizung noch eine thermische Solaranlage und eine Photovoltaik-Anlage bei, die ebenfalls von den Profis der WSB Haustechnik errichtet worden sind.

Fotos: HSH

„Pellets? Keine Frage!“

FAMILIE NIKOLASCH in Treffen bei Villach: „Wir haben beim Neubau unseres Wohnhauses lange hin und her überlegt, was für uns wohl besser ist: eine Pelletsheizung oder eine Wärmepumpe? Die Entscheidung ist gefallen, als mir Armin Themeßl die Pellematic Smart gezeigt hat: Eine Kompakteinheit mit Pellets-Brennwertgerät, Puffer und Heizraumtechnik: alles in einem Gerät. Dazu kommt noch die Solaranlage als zusätzliche Heizung und für die Warmwasserbereitung.“ Eine saubere und kostensparende Lösung. Die Aufwendungen betragen ungefähr 450 Euro im Jahr für das Heizen des Hauses und für die Warmwasserbereitung.

Links: Armin Themeßl im Heizkeller der Familie Nikolasch

Wir sind sehr zufrieden

FAMILIE RASINGER in Rosenbach: „Lange Jahre hat unser Opa das Haus mit seinem Tischherd geheizt, doch letztes Jahr wurde ihm das zu mühsam. Wir brauchten eine automatische Heizung. Das Team der AEE hat uns beraten und die Förderanträge für uns vorbereitet. Wir sind auf ein Pellets-Brennwertgerät umgestiegen. Durch den hydraulischen Abgleich unserer Heizkörper haben die Leute von der WSB sogar aus unseren alten Gliederheizkörpern niedrige Rücklauftemperaturen herausgebracht. Das Brennwertgerät arbeitet mit optimalen Wirkungsgraden und erzeugt besonders wenig Emissionen. Das Schönste ist aber, dass unser Haus und die Fußböden immer schön warm sind, wenn wir in der Früh aufstehen.“

Links: Im Heizkeller der Familie Rasinger.

Energiecontracting Volksschule Rosegg

Die VOLKSSCHULE ROSEGG ist im Jahr 1993 erbaut worden und litt von Beginn an unter einem nicht zufriedenstellenden System für die Heizung und das Warmwasser. Geheizt wurde bis 2006 mit Öl und das Warmwasser wurde mit einer Wärmepumpe aufbereitet.

Der Ölverbrauch betrug für 1.944 Quadratmeter Energiebezugsfläche etwa 25.000 Liter im Jahr. Trotzdem war unter anderem der Turnsaal immer zu kalt. 2006 entschied man sich für die Umstellung von Öl auf Pellets und wollte auch den Betrieb der Anlage auslagern. Kern der Contracting-Ausschreibung war eine zu garantierende klimabereinigte Wärmemenge für Beheizung und Wassererwärmung des Gesamtobjektes.

Als Wärmeträger wurden Pellets vorgegeben. Neben dem klimabereinigten Jahresverbrauch sollten vom Anbieter Grund- und Arbeitspreis bei vorgegebenen Indizes über 15 Jahre Vertragslaufzeit garantiert werden. Durch die Klausel, dass bei Unterschreiten des garantierten Wärmebezuges 60 Prozent der Einsparungen dem Contractor und 40 Prozent der Gemeinde gutgeschrieben werden, sind beide Partner nachhaltig zum Energiesparen motiviert. Die AEE Energiedienstleistungen GmbH ging als Bestbieter aus der Ausschreibung hervor; sie garantierte den geringsten Verbrauch bei niedrigsten Kosten.

Das Konzept der AEE zeichnet sich durch eine Mehrkesselanlage mit Pufferspeicher in Kombination mit einer Solaranlage aus. Das Regelkonzept ist ausgeklügelt und managt das Leistungsangebot der Kessel äußerst sparsam. „Die praktischen Erfahrungen und Auswertungen der vergangenen dreizehn Jahre entsprechen unseren Kalkulationen voll“, resümiert Armin Themeßl von der AEE Kärnten.

Armin Themeßl (AEE Kärnten) mit Bürgermeister Franz Richau bei der Inbetriebnahme der Nahwärmeanlage für Gemeindeamt, Kindergarten und Feuerwehr in Rosegg. Foto: HSH

Es zeigt sich, dass – dank der guten Wirkungsgrade der optimal ausgelasteten Kessel – 80 Prozent der Heizstunden mit einem von drei Kesseln bestritten werden können. Während der wenigen Spitzenlaststunden startet dann einfach ein weiterer Kessel dazu, und einer steht in Reserve bereit.

Ein großer Vorteil der Mehrkesselanlage ist auch der unabhängige Einsatz von drei Schneckenaustragungen, die neben der maximalen Versorgungssicherheit auch das Volumen des Lagerraumes bestmöglich ausnützen.

Wie in fast jedem anderen Projekt der AEE, ist natürlich auch hier eine Solaranlage zur Wassererwärmung eingesetzt. Wenn Skeptiker einer Solaranlage in einer Volksschule mangels Warmwasserbedarfs die Wirtschaftlichkeit absprechen, kann die AEE Kärnten die Erfahrungen aus diesem Projekt entgegenstellen.

Vor der Installation der Solaranlage ist das Warmwasser mittels einer Wärmepumpe auf 45 bis 60 Grad erwärmt und in einem 800-Liter-Boiler zwischengelagert worden.

Die Arbeitszahl der Luft-Wasser-Wärmepumpe betrug im besten Fall etwa 2. Das heißt: Mit einer Kilowattstunde Strom wurden etwa 2 Kilowattstunden Wärme erzeugt. Ein Blick auf die Energiebuchhaltung zeigt, dass eine Kilowattstunde über den Schwachlastzähler im Jahr 2005 mit 32 Cent verrechnet wurde, während der reguläre Strom-Mischpreis bei 15 Cent gelegen ist. Aus dem doppelt hohen Strompreis ergab sich mit der Wärmepumpe eine teurere Wassererwärmung als bei direkter Elektroheizung.

Dazu kam noch, dass der Boiler 35 Meter von den Warmwasserzapfstellen entfernt war, und die Warmwasserleitung dorthin mit einer elektrischen Begleitheizung ausgestattet war. Während für die Wassererwärmung durch die Wärmepumpe etwa 600 kWh aufgewendet wurden, verbrauchte die Begleitheizung zusätzlich ca. 1.600 kWh im Jahr – also fast drei mal so viel wie die Wärmepumpe! Die Anlage wurde zur Gänze abgebaut und entsorgt!

Direkt unter die Warmwasser-Zapfstellen wurde ein 500-Liter-Solarboiler installiert, der normalerweise von der Solaranlage mit 8,5 Quadratmetern Kollektorfläche und an Schlechtwettertagen durch die Pelletsheizung geladen wird. Die klimabereinigte Auswertung des „Pellets-Solar-Zeitalters“ weist gegenüber den vergangenen „öligen“ Verbrauchsjahren eine Verbrauchsreduktion aus, die um 25 Prozent über die garantierte Einsparung hinausgeht.

Für die Gemeinde ergibt sich daraus zwischen 2006 und 2018 eine Kosteneinsparung von insgesamt 54.309 Euro, obwohl kein Euro investiert werden musste. Die CO2-Reduktion durch den Umstieg auf Biomasse und Sonne beträgt 75 Tonnen pro Jahr. Über die gesamte Gemeinde gerechnet, reduziert sich damit der durchschnittlichen CO2-Ausstoß jedes Rosegger Bürgers um rund 40 Kilogramm pro Jahr.

Die Dokumentation der jährlichen Kosteneinsparung zeigt ein erfreuliches Bild für den Auftraggeber. Für den Preisvergleich wurden beim Heizöl jeweils die Junipreise des betreffenden Jahres angenommen.

Und noch besser wird die Bilanz, weil inzwischen auch das Gemeindeamt, der Kindergarten und die Feuerwehr in Rosegg von einer kostensparenden und energieeffizienten Nahwärmeanlage versorgt werden.

Effizienz verdoppelt – Energiekosten halbiert!

Vor 20 Jahren baute FAMILIE HABERLE ihr Eigenheim und stattete es neben einer Wärmepumpe mit einer Solaranlage aus, die Harald Haberle damals in einer Selbstbaugruppe errichtete. Durch intelligente Regelung sowie die Einbindung von Photovoltaik und Solarthermie wurden nun die Effizienz verdoppelt und die Energiekosten halbiert.

Im Jahr 2016 war der Tausch der alten Wärmepumpe fällig. Sie wurde durch eine neue Ochsner-Wärmepumpe ersetzt. So eine Erdreich-Wärmepumpe hat – wenn sie auch für das Warmwasser zuständig ist – eine Arbeitszahl von 4. Das ist gerade noch gut genug, um ökologisch zu sein. Familie Haberle und Armin Themeßl wollten aber höchstmögliche Effizienz erzielen.

73 Euro im Monat für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom. Foto: HSH

Durch eine intelligente Regelung, unter Einbindung von Photovoltaik-Anlage, thermischer Solaranlage, Warmwasser-Boiler und Pufferspeicher wurden in einem Jahr für die Bereitstellung von gesamt 14.855 kWh Wärme (Heizung und Warmwasser) nur noch 1.504 kWh Strom aufgewendet. Das ergibt eine Jahres-Arbeitszahl des Systems von 9,9.

So wurden – ganz ohne Dämmung oder Änderung des Nutzerverhaltens – durch den Wärmepumpen-Tausch, die technische Regelung und die Einbindung einer richtig dimensionierten Solar- und Photovoltaik-Anlage 49 Prozent der Energiekosten eingespart. Familie Haberle zahlte für den gesamten Strombezug in einem Jahr lediglich 871 Euro. Das entspricht einem monatlichen Betrag von 73 Euro für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom!

„Endlich funktioniert alles“

Die Wärmeversorgung einer Seniorenresidenz mit 63 Wohneinheiten ist ziemlich komplex. Zur Optimierung und Fehlerbehebung holt man sich besser gleich Profis.

Die SENIORENRESIDENZ PROVIDENTIA in Klagenfurt hatte eine Ölkesselanlage, die mit Heizöl Leicht betrieben wurde und in zwei 400-kW-Kesseln jährlich 35.000 Liter Öl verheizte. Im Jahr 2010 wurde eine Solaranlage mit 32 Quadratmeter Kollektorfläche errichtet und in das System eingebunden. Leider hat die Solaranlage immer wieder über längere Zeit nicht funktioniert, und es gab auch mit der Verfügbarkeit von ausreichend Warmwasser laufend Probleme. Die Geschäftsführung des Seniorenheims wandte sich daraufhin an die WSB Haustechnik. Das Team der WSB erstellte ein Gesamtkonzept für die Energieoptimierung und hat es auch umgesetzt.

Seniorenresidenz Providentia: Öl raus – Holz und Sonne rein

Heute regelt ein frei programmierter Heizkreisregler alle Erzeuger und Verbraucher. Die gesamte Anlage ist für den Betreiber visualisiert und leicht bedienbar. Die Wärme wird von drei Pelletskesseln, die zusammen 164 kW Leistung haben, bereitgestellt. Die installierte Leistung wurde also auf 20 Prozent zurückgenommen. Die beiden alten 400-kW-Ölkessel waren um ein Vielfaches zu groß dimensioniert.Nach einigen Korrekturen und der Übernahme der Steuerung in den Zentralregler, funktioniert jetzt auch die hygienische Warmwasserbereitung zuverlässig und in jeder gewünschten Menge.

Der Pelletsstand im Lagerraum kann jederzeit abgefragt werden, weil jeder einzelne Kessel einen Wärmemengenzähler installiert hat und damit zwischen zwei Füllungen der Verbrauch abgelesen werden kann. Das ist auch Voraussetzung für die laufende Wirkungsgradkontrolle und Optimierung.

Auch hydraulisch haben die Techniker einige Umbauten vorgenommen und Fehler vorheriger Akteure korrigiert. Jetzt haben die Betreiber des Seniorenheimes über ein Jahr Erfahrung mit der neuen Pelletsheizung, und Herr Mag. Klaus Lesnjak sagt zufrieden: „Seit die WSB unsere Wärmeversorgung in der Hand hat, funktioniert endlich alles, wie wir es uns wünschen“.

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