Zeitschrift EE

 nt 04 | 2022 Innovationen in der Kreislaufwirtschaft

Nutzung von Biogasgärresten für CO2-Speicherung und Nährstoffrückgewinnung

Im Forschungsprojekt „BioProfit“ haben sich die ACR-Institute GET, AEE INTEC, LVA, ZFE und IWI die Entwicklung eines Verfahrens zur profitablen Nutzung von Gärresten aus Biogasanlagen, die bislang teuer entsorgt werden müssen, zum Ziel gesetzt. Das Verfahren der Membrandestillation, das bereits im Labormaßstab funktioniert, wird im Projekt so weiterentwickelt, dass es in realen Anlagen und unter den Bedingungen von Biogasanlagen funktioniert. Bei der Membrandestillation wird der Stickstoff in Form von Ammoniak bereits bei niedriger Temperatur (25-40 °C) über eine hydrophobe Membran verdampft und damit aus den Gärresten abgetrennt.

Foto: Pixabay

Die Energieversorgung für die Membrandestillation kann durch kostenlose Niedertemperaturabwärme erfolgen, Chemikalien zur Gärrestevorbehandlung entfallen. Am Ende des Prozesses stehen drei Produkte: Das gereinigte Wasser, das dem Biogas-Prozess wieder zugeführt werden kann (Schließung des internen Wasserkreislaufes) und Ammoniumsulfat als biologisch reiner, regional erzeugter Düngerzusatz. Die aus dem Gärrest abgetrennten Feststoffe können zukünftig gezielt zum Humusaufbau in Böden genutzt werden und damit der Atmosphäre CO2 entziehen („Carbon Capture“ oder „Negativ Emission Technology“).

Auftraggeber: ACR Austrian Cooperative Research

Projektpartner: GET – Güssing Energy Technologies (Projektkoordinator), AEE INTEC, LVA – Lebensmittelversuchsanstalt, ZFE – Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz, IWI – Industriewissenschaftliches Institut

Ansprechperson: Dipl.-Ing. Christian Platzer, MSc, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weiterführende Informationen

https://www.aee-intec.at/bioprofit-profitable-valorisation-von-biogasgaerresten-durch-co2-speicherung-und-naehrstoffrueckgewinnung-p337

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