Zeitschrift EE

erneuerbare energie: 2.2020

Gemeindeamt St. Jakob im Rosental auf dem Weg zur Autarkie

Ein Verwaltungsgebäude wie viele andere auch – aber im Heizraum steht der „Unterschied“

19.000 Liter Heizöl hat die Gemeinde St. Jakob im Rosental bis vergangenes Jahr für die Beheizung von Gemeindeamt und Veranstaltungshaus jährlich aufgewendet. Im vergangenen Winter wurden der alte 225-kW-Kessel gegen eine Pellets-Tandemanlage mit 98 kW getauscht und ein paar Optimierungsmaßnahmen im Heizraum umgesetzt. Während des vergangenen Winters wurden etwa 25 Tonnen Pellets benötigt, um die Gebäude (Gemeindeamt und Veranstaltungshaus) zu wärmen. Das entspricht einer Brennstoffenergieeinsparung von etwa 35 Prozent und einer Kosteneinsparung (bei einem Heizölpreis von 0,75€/Liter) von € 8.500 pro Jahr. Jeder Kessel holt sich seine Pellets aus einem eigenen Federn-Gewebetank. So stehen drei für sich selbständige Einheiten zur Wärmeerzeugung bereit und garantieren hohe Versorgungssicherheit.

Die politische Prominenz vor dem ersten Stirling Pelletskessel in Kärnten. V. l. n. r.: Vzbgm F. Inzko, LRin Mag.a S. Schaar, AltBgm. Reg.Rat. H. Kattnig

Die AEE Energiedienstleistungen GmbH betreut in St. Jakob schon das Schulzentrum und das Pfarrhaus, hat auch diese Heizanlage als Contractor errichtet, betreibt sie und versorgt die Gemeindeobjekte all inclusive mit Wärme.

Neben der Tandemanlage wurde nun auch ein Pellets Brennwertkessel eingebunden, der mit 16 kW thermischer Leistung in der Übergangszeit bis zu einer Außentemperatur von etwa 8°C den Wärmebedarf über den Tag weitgehend alleine deckt und ganz nebenbei über den integrierten Stirlingmoter die elektrische Bandlast erzeugt, die das Gemeindeamt während eines Tages benötigt.

Gemeindeamt St. Jakob im Rosental

Im Mittel erzeugt der Stirling 850 W und über den Tag etwa 20 kWh. Die Gesamteffizienz des Brennwertkessels liegt im Tagesschnitt bei über 97 Prozent.

Anströmtemperatur des Stirling und Elektrische Leistung über einen Tag

Der Stirlingmotor ist direkt im Flammraum des Pellets-Brennwertgerätes eingebaut und verwertet die dortige Hitze zur Stromerzeugung. Wichtig für die hohe Effizienz des Kessels ist eine niedrige Rücklauftemperatur zum Brennwertgerät. Das Veranstaltungszentrum hat einen etwa 130 m² großen Bereich, der, mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, kaskadisch aus dem Rücklauf der Radiatorkreise versorgt wird. So werden für den Brennwertkessel Rücklauftemperaturen von unter 35°C erreicht.

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