Zeitschrift EE

Klimafreunde Österreich

Text: Ines Birke

Sechs junge Österreicherinnen gründeten nach der Klimakonferenzin Bonn die CliMates Austria. Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren haben sie beachtliche Aktivitäten zum Klimaschutz gesetzt.

Die Ursprünge von CliMates Austria gehen auf die 23. UN-Klimakonferenz (COP23, Die offizielle Bezeichnung der Klimakonferenz lautet United Nations Framework Convention on Climate Change, 23rd Conference of the Parties) zurück, die 2017 in Bonn stattgefunden hat. Sechs junge Frauen lernten sich dort kennen, die verband, dass sie nach der COP23 nicht einfach zu ihrer gewohnten Routine zurückkehren wollten. Ihr Unmut über mangelhafte Klimaschutzmaßnahmen, die Ungerechtigkeit und das fehlende Bewusstsein über die Zustände auf der Klimakonferenz war zu groß. In Wien gründeten sie CliMates Austria, einen Zweig der internationalen Organisation CliMates International mit Sitz in Paris. Neben CliMates Austria existieren noch vier weitere Zweigstellen in Indonesien, Madagaskar, Mali und Nepal. Sie alle sind Freiwilligennetzwerke, die durch persönliches Engagement und Motivation zusammengehalten werden.

Klimareporter.innen machen Klimajournalismus von jungen Menschen für junge Menschen. Alle Fotos: CliMates Austria

Die neue Zweigstelle in Wien fand schnell weitere junge Erwachsene, die sich für Umweltschutz einsetzen, über klimarelevante Probleme aufklären und für sie mobilisieren wollen. Obwohl CliMates Austria erst zwei Jahre alt ist, gibt es bereits vier Projekte, die im Rahmen der Initiative organisiert werden.

JUGENDDELEGATION

Eines dieser Projekte ist die Jugenddelegation: Jährlich fahren vier Jugendliche auf die UN-Klimakonferenz, um dort die Stimme der österreichischen Jugend zu vertreten, deligiert vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Sie arbeiten sich vorher in die Materie ein, um anschließend die Verhandlungen vor Ort zu verfolgen und aktuelle Entwicklungen an die österreichische Jugend weiterzugeben. Das Projekt ist in seiner heutigen Form zweijährig und funktioniert als Junior-Senior-Programm. Jedes Jahr werden zwei neue Jugenddelegierte gesucht, die zum ersten Mal auf die Klimakonferenz fahren, begleitet von zwei Seniors, die bereits im Jahr davor die Konferenz besucht haben und ihr Wissen an die zwei Neuen weitergeben können. Nicht jedes europäische Land verfügt über ein Jugenddelegierten-Programm, das so inklusiv ist wie das von CliMates Austria. Als offizieller Teil der österreichischen Delegation stehen die Jugenddelegierten mit dieser im Austausch und haben einzelne Delegierte als regelmäßige Gäste auf einschlägigen Veranstaltungen.

Das CliMates Austria Team

CLIM’SCHOOL

Clim’School hält Workshops für Schüler*innen ab, um verständlich zu machen, was die Klimakrise, Klimaschutz und Klimapolitik für ihre Generation in Österreich bedeuten. Dabei wird auf partizipative Workshops und Begegnungen auf Augenhöhe mit diesen Schüler*innen gesetzt. Bei der Simulation „COP in my school“ schlüpfen die Teilnehmenden in die Rollen von Politiker*innen und verhandeln wie auf der Klimakonferenz. Als Ländergruppen formulieren sie ihre Klimaziele und schicken anschließend eine Person zu den Verhandlungen, wo sie mit den Vertretenden der anderen Gruppen über ihre Ziele diskutiert. Diese werden währenddessen in einen Simulator eingetippt, der konkrete Auswirkungen auf die globale Erderwärmung anzeigt. Für die Teilnehmendendes Workshops zeigt sich auf diese Weise schnell, wo die Probleme liegen, die auch in den realen Verhandlungen auftreten. An den Workshops können um die 30 Leute teilnehmen. Im letzten Jahr führten 15 Workshopleiter*innen als Team „COP in my school“ mit 400 Schüler*innen durch.

Die CliMates Jugenddelegation bei der Klimakonferenz in Madrid

LCOY

Die Local Conference of Youth (LCOY) Austria ist die österreichische Jugendklimakonferenz, die 2019 zum zweiten Mal von CliMates Austria in Wien organisiert wurde. Zwischen 8. und 10. November kamen rund 300 junge Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren in Wien zusammen, um gegen die Klimakrise und für eine lebenswerte Zukunft aktiv zu werden. LCOY Austria bot ein Programm von über 50 Workshops, (Podiums-)Diskussionen, einem Filmabend, Open Space, Markt der Initiativen, Zeit für Austausch und Vernetzung, Musik und mehr. Das Besondere an der LCOY ist, dass sie so viele junge Menschen zusammenbringt und dabei die Chance bietet, sich ein Wochenende lang auszutauschen, zusammenzuarbeiten und ein Gefühl dafür zu vermitteln, was es bedeutet, die Klimageneration zu sein.

KLIMAREPORTER*IN

Als Klimareporter*innen macht CliMates Austria jungen Klimajournalismus – von jungen Menschen für junge Menschen. Die oft komplex scheinende Klimakrise wird auf verständliche Aspekte heruntergebrochen und spannend dargestellt. Abseits der klassischen Mainstream-Medien wird umweltrelevanter Content kreiert, der die Klimageneration anspricht und zeitgemäß ist. Das Team von rund 20 Studierenden und jungen Erwachsenen dreht Videos, dokumentiert Events, bespielt die großen Social-Media-Kanäle und verfasst Beiträge auf dem eigenen Blog.

Mehr Information auf der Homepage: climatesaustria.org

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