Zeitschrift EE

Empfehlungen aus der Praxis

Von Armin Themeßl

Im Auftrag des Landes Kärnten hat die AEE Energiedienstleistungen GmbH am Projekt Wartungsaktion für heizungsunterstützdende Solarthermieanlagen mitgearbeitet. Über 100 Anlagen wurden einem Ertragsmonitoring unterzogen, Tipps und Tricks für die Ertragsoptimierung und für einen erfolgreichen Betrieb wurden erarbeitet.

Jede Kilowattstunde, die aus Sonnenenergie bereitgestellt wird, spart CO2-Emissionen. Eine besonders effiziente Form der Nutzung sind thermische Solaranlagen, die neben dem Warmwasser auch Heizenergie liefern. Sie verkürzen die Heizperiode und sparen konventionelle Energie ein. Je besser diese Anlagen laufen, desto besser ist es für die Brieftasche des Betreibers und umso mehr profitieren davon die Umwelt und das Klima.

Zur Unterstützung dieser Ziele hat das Land Kärnten die AEE Energiedienstleistungen GmbH mit dem Monitoring von heizungseingebundenen Solaranlagen beauftragt. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, wie durch einfache Maß­nahmen der Wirkungsgrad der Anlagen erhöht und die Erträge verbessert werden können.

Aus den Messungen ergeben sich eine Reihe von Empfehlungen für die Betreiber:

  • Wenn die Betreiber selbst nicht technisch versiert sind, empfiehlt sich eine regelmäßige fachmännische Funktionskontrolle vor Ort. Ist der Anlagendruck seit der letzten Inspektion unverändert und läuft die Anlage ohne Luftgeräusche unauffällig, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
  • Hat die Anlage Druck verloren oder ist sie sonst auffällig (Luftgeräusche, stark schwankender Druck ...), sollte ein Service von Ausdehnungsgefäß und Wärmeträger vorgenommen werden und eine Sichtprüfung des Kollektors erfolgen.
  • Insbesondere im Winter sollten wenigstens einmal jährlich Vorlauf- und Rücklauftemperaturen bei warmem Speicher kontrolliert werden. Die beiden müssen im Keller etwa gleich hohe Werte anzeigen. Ist eine Leitung wärmer, die andere kühler als die Lufttemperatur im Aufstellungsraum, deutet das auf Rezirkulation zum Kollektor hin.
  • Die beste Voraussetzung für eine Funktionskontrolle ist das laufende Monitoring einiger funktionsrelevanter Messwerte oder am Besten der gesamten Daten am Regler und ein fachmännischer Blick auf die Auswertung.

Einige exemplarische Auswertungen aus dem Monitoring in Kärnten werden hier vorgestellt.

ABBILDUNG 1 zeigt eine Solaranlage mit zwei Pufferspeichern. Die Bereitschaftstemperatur im zweiten Puffer war auf 80 Grad eingestellt, obwohl im tiefsten Winter nur 45 Grad Vorlauf benötigt werden.

Solaranlagen brauchen möglichst niedrige Rücklauftemperaturen, die besonders in Anlagen mit Radiatoren durch hydraulischen Abgleich der Heizkörper erreicht werden können. In der Praxis sind häufig voreinstellbare Heizkörperventile eingebaut, aber nicht abgeglichen. Durch den Abgleich wurde die Rücklauf-Temperatur um 10 Grad reduziert.

In Abbildung 2 ist der Temperaturverlauf einer rezirkulierenden Solaranlage ersichtlich. In diesem Fall rezirkuliert die Wärme die ganze Nacht über. In anderen Fällen nur solange der Puffer warm genug für den nötigen Auftrieb ist. Daher sollte – wie oben gesagt – die regelmäßige Kontrolle der Vor- und Rücklauftemperaturen bei noch warmem Speicher erfolgen.

ABBILDUNG 2: Wärme aus dem Puffer oben steigt zum Kollektor (braune Linie) auf und führt in diesem Fall sogar zum regelmäßigen Einschalten der Solarpumpe (Volumenstrom lila). Nach Einbau einer dichten Rückschlagklappe ist das Problem behoben.

ABBILDUNG 3: Dieselbe Anlage nach Einbau einer effizienten Rückflussverhinderung

Ein anderer, häufiger Fehler ist auch die falsche Positionierung des Kollektorfühlers oder ein durch Tiere herausgezogener Fühler und damit ein verzögertes Einschalten der Solarpumpe. Der Fühler sollte richtig positioniert und fixiert sein.

Zusammenfassend lässt sich aus dem Monitoring ablesen, dass die thermischen Solaranlagen im Großen und Ganzen gute Erträge liefern. In den meisten Fällen sind die Optimierungen ohne großen Aufwand möglich und liefern unmittelbar deut­ liche Verbesserungen.

Wenn Sie selbst Hilfestellung für Ihre Anlage wünschen, wenden Sie sich an die AEE Energiedienstleistungen GmbH in Villach.

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